Babys erstes Menü – So gelingt der Start in die ausgewogene Beikost

Babys erstes Menü – So gelingt der Start in die ausgewogene Beikost
(C) Canva

Der Moment, in dem dein Baby sein erstes „Menü“ bekommt, ist etwas ganz Besonderes. Aber was bedeutet eigentlich ein Menü für Babys? Und worauf solltest du achten, damit dein Kind wirklich optimal versorgt ist? Hier bekommst du alle wichtigen Infos, damit du dich sicher fühlst und dein Baby mit Freude und Vertrauen an neue Lebensmittel heranführen kannst.

Was ist ein „Menü“ für Babys?

Ein Menü ist mehr als nur ein Brei – es ist eine vollständige Hauptmahlzeit, die alle wichtigen Nährstoffe liefert, die dein Baby ab Beikoststart zusätzlich zur Muttermilch braucht. Dazu gehören:

  • Kohlenhydrate (z. B. Kartoffeln, Reis, Getreide)
  • Proteine (z. B. Fleisch, Fisch, Ei, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Mandelmus)
  • Fette (z. B. Rapsöl, Butter)
  • Vitamine & Mineralstoffe (z. B. Gemüse, Obst, eisen- und jodreiche Zutaten)
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Gerade in den ersten Wochen der Beikost besteht das Essen oft nur aus Gemüse, Obst oder Dinkelstangen. Das ist super zum Üben, ersetzt aber noch keine vollwertige Mahlzeit. Ein richtiges Menü füllt die „Energielücke“ zwischen Muttermilch und dem wachsenden Bedarf deines Babys.

Worauf kommt es beim ersten Menü an?

1. Nährstoffdichte:
Babys brauchen besonders viel Eisen, Jod und Zink. Diese Nährstoffe sind in Gemüsebreien allein meist nicht ausreichend enthalten. Eisenreiche Zutaten wie Haferflocken, Mandelmus oder Fleisch sollten deshalb regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

2. Konsistenz:
Die Konsistenz des Menüs hängt davon ab, was dein Baby schon kann und mag. Anfangs ist fein püriert ideal, später darf es stückiger werden.

3. Portionsgröße:
Die Magenkapazität eines Babys beträgt etwa 30 ml pro kg Körpergewicht. Ein 8 kg schweres Baby kann also pro Mahlzeit etwa 240 ml essen – mehr passt einfach nicht hinein.

4. Energiedichte:
Die Beikost sollte energiereicher sein als Muttermilch – mindestens 0,8 kcal pro Gramm. Ist die Nahrung zu dünn, braucht dein Baby größere Mengen (was oft nicht möglich ist).

Was liefert was? – Die wichtigsten Zutaten

  • Kartoffeln: Sättigen gut und liefern wichtige Spurenelemente.
  • Rapsöl: Liefert Omega-3-Fettsäuren und hilft, fettlösliche Vitamine aufzunehmen.
  • Gemüse: Liefert Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe – pro Mahlzeit nur eine Sorte verwenden, um die Verdauung nicht zu überfordern.
  • Eisenreiche Zutaten: Haferflocken, Mandelmus, Fleisch oder Hülsenfrüchte – wichtig für die Blutbildung und Entwicklung.
  • Obst oder 100 % Apfelsaft: Liefert Vitamin C und verbessert die Eisenaufnahme.

Was tun, wenn tierische Lebensmittel fehlen?

Nicht angereicherte, pflanzenbasierte Beikost enthält oft zu wenig Eisen, Zink und Vitamin B6. Wenn keine oder nur wenig tierische Lebensmittel verwendet werden, ist es sinnvoll, auf angereicherte Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. Das gilt übrigens nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch bei uns – denn auch in Industrieländern ist die Eisenaufnahme ohne angereicherte Produkte oft zu niedrig.

Praktische Tipps für den Alltag

  • Starte mit wenigen Zutaten: Ein Gemüse, Kartoffel, etwas Öl und eine eisenreiche Zutat reichen am Anfang völlig aus.
  • Teste, was dein Baby mag: Die Konsistenz und Zutaten dürfen sich nach den Vorlieben deines Kindes richten.
  • Biete kleine Portionen an: Babys Magen ist klein – lieber öfter kleine Mahlzeiten als einmal zu viel.

Proteinquellen im Baby-Menü – Warum sie wichtig sind und wie viel enthalten ist

Proteine (Eiweiß) sind für Babys essenziell: Sie unterstützen das Wachstum, die Entwicklung des Gehirns, das Immunsystem und die Bildung von Muskeln und Organen. Doch nicht jede Proteinquelle ist gleich gut geeignet – und zu viel Eiweiß kann die noch unreifen Nieren deines Babys belasten.

Wie viel Protein braucht mein Baby?

Im Alter von 6 bis 12 Monaten empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) etwa 1,3 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Die Portionen sollten klein gewählt werden, da Babys Magenvolumen begrenzt ist.

Beispiele für geeignete Proteinquellen (je 100 g verzehrfertig)

LebensmittelProtein (g/100g)Besonderheiten & Tipps
Hähnchenfleischca. 22 gGut verträglich, fettarm, eisenreich
Rindfleischca. 21 gSehr eisenreich, besonders als mageres Stück
Lachsca. 20 gOmega-3-Fettsäuren, Jod, gut für Gehirnentwicklung
Kabeljauca. 18 gMager, mild im Geschmack
Ei (gekocht)ca. 13 gGut durchgaren, vielseitig einsetzbar
Linsen (gekocht)ca. 9 gEisen- & ballaststoffreich, langsam einführen
Kidneybohnenca. 8 gGut gekocht, ballaststoffreich
Haferflockenca. 13 gEisenquelle, auch als Brei geeignet
Tofuca. 8 gPflanzlich, mild, vielseitig
Milchca. 3 gKein Ersatz für Muttermilch/Anfangsmilch, nur als Zutat im Brei

Hinweise zur Einführung von Proteinquellen

  • Fleisch, Fisch und Ei: In kleinen Mengen (z. B. 10–20 g Fleisch/Fisch oder ¼–½ Ei pro Tag).
  • Fisch: 1-2-mal pro Woche, gut durchgaren und auf grätenfreie Sorten achten (z. B. Lachs, Kabeljau).
  • Hülsenfrüchte: Bitte gut durchkochen, da sie sonst blähend wirken könnten.
  • Pflanzliche Alternativen: Haferflocken, Tofu und Linsen sind wertvolle Eiweißlieferanten.

Fazit:
Babys erstes Menü ist mehr als nur Brei – es ist der Start in eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung. Mit ein bisschen Wissen und viel Liebe kannst du deinem Kind einen perfekten Start ins gemeinsame Essen schenken!

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