Beikoststart: Die wichtigsten Infos für einen entspannten Einstieg

Du stehst vor dem Beikoststart oder begleitest Familien beruflich durch diese spannende Zeit? Dann bist du hier genau richtig! Als erfahrene Fachkraft bilde ich seit vielen Jahren Fachpersonal in der babyfreundlichen Beikost aus – und das nicht nur für Hebammen, sondern für alle, die mit Kindern arbeiten. Auch viele Eltern profitieren von meinem Wissen und nutzen es sowohl für ihr Kind als auch, um sich ein zweites Standbein mit zertifizierten Workshops rund um Beikost und entspanntes Familienessen aufzubauen.
Von Lucia Cremer – Expertin für Beikost, Ausbilderin für babyfreundliche Beikost und Bestsellerautorin
Hier findest du die wichtigsten Infos zum Thema Beikost – kurz und knapp zusammengefasst.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Beikost?
Starte mit der Beikost, wenn dein Kind zwischen 4 und 6 Monaten alt ist und alle drei Beikostreifezeichen erfüllt:
- Hand-Mund-Auge-Koordination wird beherrscht.
- Stabile Rumpf- und Kopfkontrolle (dein Baby kann mit Unterstützung aufrecht sitzen).
- Zungenstoßreflex ist verschwunden und noch sehr wenig da.
Wie gelingt der Einstieg?
- Beikost ersetzt anfangs keine Milchmahlzeit! Biete nach jeder Beikostmahlzeit weiterhin Muttermilch oder Pre an – dein Baby entscheidet, wie viel es davon noch braucht.
- Die Umstellung erfolgt individuell: Manche Babys essen mit 7 Monaten schon größere Mengen, andere erst mit 11 Monaten. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Was eignet sich als erste Beikost?
Hier ist eine übersichtliche Checkliste mit passenden Icons für geeignete und ungeeignete Nahrungsmittel beim Beikoststart:
✅ Geeignete Nahrungsmittel
- 🍌 Weiches Obst (z. B. Banane, Kiwi, Avocado, Melone)
- 🍓 Gedünstetes oder weiches Gemüse (z. B. Brokkoli, Kürbis, Kartoffeln)
- 🍞 Brot (ohne harte Kruste)
- 🍝 Nudeln, 🍚 Reis
- 🥞 Pfannkuchen, 🧇 Waffeln, 🥙 Bratlinge
- 🫘 Linsen, 🥣 Kichererbsen, Kidney- oder Sojabohnen (weich und ggf. zerdrückt)
- 🍗 (Hack-)Fleisch, 🐟 Lachs, 🥚 Eier
- 🧀 Milchprodukte (Joghurt, Käse)
- 🥢 Tofu
- 🥜 Nussmus (z. B. Mandelmus, Erdnussmus)
- 🫒 Hochwertige Öle (kaltgepresst, unraffiniert)
- 🌿 Kräuter und milde Gewürze
Grundregel: Alles sollte so weich sein, dass es mit der Zunge zerdrückt werden kann!
🚫 Ungeeignete Nahrungsmittel
- 🍇 Prall und rund: z. B. Weintrauben – immer vierteln!
- 🥜 Ganze Nüsse (nur als Mus oder Mehl geben)
- 🌽 Kleine, harte Lebensmittel: z. B. Erbsen, Samen, Körner – können eingeatmet werden!
- 🍏 Harte Rohkost: z. B. Äpfel, Möhren, Paprika – können abgebissen, aber noch nicht gekaut werden
- 🥬 Blättriges und manche Schalen: z. B. Blattsalat, Tomatenschale – kann schwer zerkaut und geschluckt werden
- 🍯 Honig (erst ab 1 Jahr wegen Botulismus-Risiko)
- 🧂 Stark gesalzene oder gezuckerte Speisen
- 🍬 Süßigkeiten, Popcorn, Kaugummi, kleine harte Bonbons
Achtung:
Diese Listen können nie vollständig sein. Sicherheit steht immer an erster Stelle:
- Lass dein Baby nie unbeaufsichtigt essen
- Es sollte aufrecht sitzen
- Keine Ablenkung beim Essen
- Das Kind bestimmt selbst die Menge!
So gelingt der Beikoststart sicher und entspannt!
Sicherheit beim Essen
- Lass dein Baby nie unbeaufsichtigt essen.
- Es sollte aufrecht sitzen (auf deinem Schoß oder im Stuhl, nicht in Wippen/Schalen).
Die Füße sollten festen Halt haben, damit dein Kind – falls es sich einmal verschluckt – gut und sicher abhusten kann.
- Keine Ablenkung beim Essen – kein Umherlaufen, kein Spielzeug.
- Dein Kind bestimmt selbst, wie viel es isst – niemals gegen den Willen des Kindes füttern.
Fingerfood oder Brei?
Eine Kombination aus Fingerfood und Brei ist ein entspannter und flexibler Weg. Mit Fingerfood wie gedünstetem Gemüse, weichem Obst oder ersten Keksen kann dein Baby selbst essen und bestimmen, wie viel es mag. Langfristig wird dein Baby am Familientisch mitessen – es lohnt sich also, schon jetzt auf abwechslungsreiche und gesunde Mahlzeiten für die ganze Familie zu achten.
Bio oder nicht?
Bio-Produkte sind vorteilhaft, aber kein Muss. Besonders bei Fleisch lohnt sich Bio-Qualität, um die Gefahr von Antibiotikaresistenzen zu minimieren.
Wie viel ist genug?
Vertraue darauf: Dein Baby holt sich, was es braucht. Am Anfang ist es normal, dass die Mengen klein sind. Milch bleibt in den ersten Monaten der Beikost das Hauptnahrungsmittel.
Fortbildung für alle, die mehr wollen
Meine anerkannte Fortbildung zur babyfreundlichen Beikost ist nicht nur für Hebammen, sondern für alle Fachkräfte und interessierte Eltern wertvoll. Du kannst das Wissen für deine Familie nutzen oder selbst zertifizierte Workshops rund um Beikost und stressfreies Essen am Familientisch anbieten – ein perfekter Start in ein zweites Standbein.
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Und wenn du noch tiefer einsteigen möchtest, stehen dir in meiner Fortbildungsakademie verschiedene Fortbildungen rund um die Entwicklung des Kindes und offen.
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